Manufacturing-Experte Andreas Karsten im Interview: „Vielen Mittelständlern macht die Konkurrenz aus China zu schaffen“
Andreas Karsten ist seit dem 1. September 2024 als Engagement Manager für Digitalisierungsvorhaben im Bereich Manufacturing bei der Nortal AG. Im Interview verrät er, mit welchen Herausforderungen das produzierende Gewerbe konfrontiert ist und wie sich diese bewältigen lassen.
Über Andreas Karsten
Andreas Karsten ist schon seit vielen Jahren in der Entwicklung und Umsetzung von Digitalisierungsprojekten zu Hause – sowohl in Dax-Unternehmen als auch in Startups. Nach seinem Physik-Studium betreute er 26 Jahre lang Kunden für Microsoft, zuletzt war er bei Zühlke Engineering tätig. Seit seinem Start bei der Nortal AG im September 2024 steht für Andreas Karsten die digitale Transformation im Manufacturing-Bereich im Mittelpunkt.
Nortal: Andreas, du bist zu Nortal gekommen, um die Digitalisierung im deutschen Produktionsgewerbe voranzutreiben. Vor welchen Herausforderungen steht die Industrie?
Andreas Karsten: „Der deutsche Manufacturing-Bereich – darunter fallen zum Beispiel Maschinenbauunternehmen, der Autosektor oder die Metallindustrie – sieht sich derzeit mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Um einige Vorhaben kommen Unternehmen nicht herum, etwa weil EU-Richtlinien den Weg vorgeben. Zentral sind Themen wie die Cybersicherheit, die Regulierung im Bereich Dekarbonisierung und das ESG-Reporting. Nachhaltigkeit spielt generell eine große Rolle.“
Nortal: Vermutlich kommen auch langfristige Trends wie der Fachkräftemangel hinzu?
Andreas Karsten: „Exakt, vor allem Mittelständlern, von denen wir in Deutschland im produzierenden Gewerbe einige haben, fällt es schwer, an ihren Standorten geeignete Fachkräfte zu finden. Die Inflation tut ihr Übriges, denn steigende Kosten für Dienstleistungen und Gehälter drücken die Marge, während Preiserhöhungen kurzfristig nur schwer an die Kund*innen weitergegeben werden können. Und: Vielen Mittelständlern macht die Konkurrenz aus China zu schaffen. Die meisten Unternehmen wissen zwar, das sie etwas tun müssen, nur fehlen oft finanzielle Mittel, das erforderliche Know-how und die Kapazitäten, um Digitalisierungsprojekte umzusetzen. Dabei ist das Potenzial für diese Unternehmen riesig. Wir haben schließlich viele sogenannte ‚Hidden Champions‘, die in ihren Bereichen absolute Experten sind, oft auch im internationalen Vergleich.“
Nortal: An diesem Punkt kommen dann Sie und Nortal ins Spiel?
Andreas Karsten: „So kann man es sagen, ja. Unser Ziel ist es, die Schlüsselfragen im Bereich Manufacturing für diejenigen Unternehmen zu beantworten, die die digitale Transformation mit offenen Armen empfangen.“
Nortal: Welche Schlüsselfragen sind das?
Andreas Karsten: „Unternehmen fragen sich beispielsweise, wie sich digitale Lösungen in die jeweilige Hardware integrieren lassen oder wie sie den Innovations- und Entwicklungsprozess beschleunigen können. Hier geht es natürlich viel um Effizienz, um neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und Datenanalyse, aber auch um Nachhaltigkeit. Und auch darum, wie man ein nahtloses Kundenerlebnis schafft. Eine weitere Frage, die viele umtreibt: Wie geht mein Unternehmen am besten mit sich ständig verändernden Regularien um? Die Lösungsansätze sind sehr individuell und auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten.“
Andreas Karsten, Engagement Manager für Digitalisierungsvorhaben im Bereich Manufacturing bei der Nortal AG
„Wenn sogar ganze Staaten Nortal vertrauen, warum dann nicht auch das produzierende Gewerbe in Deutschland?“
Nortal: Wie muss ein Unternehmen im Manufacturing-Sektor aufgestellt sein, um im Jahr 2024 und darüber hinaus zu bestehen?
Andreas Karsten: „Genau wie andere Bereiche bewegt sich auch der Manufacturing-Sektor in einem dynamischen Umfeld. Für Unternehmen ist entscheidend, dass sie sich zwischen politischen Veränderungen wie Regulierungen oder Import- und Exportbarrieren für Hochtechnologie sowie wirtschaftlichen Herausforderungen wie dem hohen Wettbewerbsdruck und weiteren Trends aus den Bereichen Technologie und Nachhaltigkeit zurechtfinden. Hier gilt es, durch Vertrauen die Skepsis gegenüber neuen Technologien zu überwinden – indem man Kunden mitnimmt und sie befähigt, diese Technologien selbst anzuwenden.“
Nortal: Gibt es bereits Erfolgsbeispiele aus der Branche?
Andreas Karsten: „Es sind nicht wenige Unternehmen, die schon einige erfolgreiche Digitalisierungsprojekte hinter sich haben. Es gibt etwa einen Kühlschrank-Hersteller, deren Produkte anhand des Kühlschrankinhalts automatisch Einkaufslisten erstellen oder ein Unternehmen aus dem Straßenbausektor, das Warnlichter an Absperrungen digitalisiert, um deren Position und Ausrichtung in Echtzeit überwachen zu können. An solchen Erfolgen merkt man auch, dass die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen auf Hochtouren arbeiten.“
Nortal: Warum ist Nortal der richtige Partner für Digitalisierungsvorhaben im Bereich Manufacturing?
Andreas Karsten: „Nortal bringt eine Menge Erfahrung aus den relevanten Bereichen für solche Projekte mit, darunter die Bereiche Daten und KI, Cloud, Strategie und Engineering. Hinzu kommt der gute Mix aus lokalen Expert*innen und internationalen Teams. Der Erfolg im öffentlichen Sektor kommt nicht von ungefähr, vieles lässt sich auf den privaten Sektor übertragen. Wenn sogar ganze Staaten Nortal vertrauen, warum dann nicht auch das produzierende Gewerbe in Deutschland?“
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