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Smart Ports: Wie werden Häfen und RoRo-Terminals digital?

Da die Anforderungen an die Logistik weiter wachsen, setzen Häfen zunehmend auf digitale und smarte Technologien. So optimieren sie ihre Abläufe, schließen Lücken aus der ersten Digitalisierungswelle und schaffen einen neuen Wert für das komplette logistische Ökosystem. 

Während die meisten Trailer-Terminals in entwickelten Ländern bereits vor langer Zeit erste Schritte unternommen haben, um einen Teil Teil der Betriebsabläufe zu digitalisieren (z.B. Torsysteme), sehen wir jetzt, wie eine neue Welle startet. Die Herausforderungen des aktuellen makroökonomischen Umfelds erfordern Optimierung in jedem Schritt. Das bedeutet, dass man einen vollständigen Blick auf die Abläufe werfen muss, bestehende blinde Flecken schließt und die neuesten Innovationen aus Datenwissenschaft und Geschäftsanalytik nutzt. Nur so können RoRo-Terminals effizienter werden. 

Die Herausforderungen in RoRo-Terminals verstehen

Trailer-Terminals – vor allem diejenigen, die unbegleitete Trailer abfertigen, stehen vor speziellen Herausforderungen. Sie müssen eine große Zahl an Fahrzeugen managen, die Fracht genauestens validieren, Flächen optimieren und auch alle weiteren Kapazitäten bestmöglich nutzen – etwa personelle Ressourcen. Eine weitere Aufgabe: die Datenflüsse zwischen verschiedenen Systemen möglichst reibungslos gestalten. 

Viele Terminals arbeiten noch immer mit veralteten „Terminal Operating Systems“ (TOS), also Betriebssystemen. Diese sind zwar meist funktional, aber oft nicht flexibel genug um die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Das Ergebnis sind ein ineffizienter Betrieb, Datensilos und Engpässe, welche die gesamte Produktivität beeinträchtigen. Das Problem: Die Umstellung auf ein zeitgemäßes TOS kann kostspielig und zeitaufwendig sein, ist aber essentiell für innovative Häfen.

Da der globale Handel weiter wächst, wird erwartet, dass das Volumen und die Komplexität der Abläufe in Trailer-Terminals zunehmen, was die ohnehin schon belasteten Ressourcen weiter strapaziert. Dies erfordert einen strategischen Ansatz zur Digitalisierung – einen, der nicht nur aktuelle Schmerzpunkte adressiert, sondern auch die Terminals für zukünftiges Wachstum positioniert. 

Der Wandel hin zu Smart Ports

Die Lösung liegt in der Einführung von Smart-Port-Technologien, die fortschrittliche digitale Werkzeuge integrieren, um die Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit des Hafenbetriebs zu verbessern. Für Trailer-Terminals bedeutet dies die Umsetzung einer umfassenden Digitalisierungsstrategie, die jeden Aspekt des Terminalbetriebs abdeckt – von der Frachtvalidierung und dem Flächenmanagement bis hin zur Kundenkommunikation und fortgeschrittener Analytik. 

Wichtige Komponenten eines Smart Ports für Trailer-Terminals umfassen: 

  1. Automatisierte Validierung von Fracht 

Die Validierung von Fracht zu automatisieren, kann die Verweilzeiten von Lkw am Terminaltor verkürzen, den Durchsatz verbessern und Staus reduzieren. Dies kann durch Technologien wie automatische Lkw- und Einheits-Erkennungssysteme erreicht werden, die Gewicht, 3D-Messungen und Trailernummern erfassen, sobald Fahrzeuge das Terminal anfahren. Darüber hinaus können KI-unterstützte Schadenskontrollsysteme potenzielle Schäden identifizieren und dokumentieren, um eine zuverlässige Aufzeichnung sowohl für das Terminal als auch für die Kunden bereitzustellen. Als Erweiterung der Frachtvalidierung müssen in unterschiedlichem Maße auch Personen identifiziert werden – sei es aufgrund von Passagierlisten oder aus Sicherheitsgründen für Fracht und Terminalbetrieb. Verschiedene digitale Lösungen zur Überprüfung der Identität, einschließlich biometrischer Verfahren, Dokumentenscanner und RFID-Tags, können hier eine große Hilfe sein. 

  1. Frachtbewegung

Die Effizienz der Frachtbewegungen innerhalb eines Terminals kann durch Echtzeit-Informationsaustausch und optimiertes Verkehrsmanagement gesteigert werden. Durch die Bereitstellung voraussichtlicher Bearbeitungszeiten und die Zuweisung von Zeitfenstern für den Zugang und die Frachtabholung können Terminals den Fluss der Lkw besser steuern. Moderne Systeme optimieren jede Bewegung im Terminal, um unnötige Fahrten zu vermeiden. Durch Analysen der Flächenkapazität sowie der erwarteten Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Schiffen können die richtigen Trailerbewegungen dem Personal zur optimalen Zeit zugewiesen werden (z.B. für das Pre-Loading). 

  1. Fortgeschrittene Systeme für das Flächenmanagement

Effektives Flächenmanagement ist entscheidend, um den verfügbaren Platz optimal zu nutzen und einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen. Moderne Systeme können Parkplätze dynamisch auf Basis von Echtzeitdaten zuweisen, um eine optimale Nutzung zu gewährleisten und den Bedarf an manuellen Eingriffen zu minimieren. Diese Systeme können auch die Bewegung von Trailern innerhalb des Terminals verfolgen und den Betreiber*innen jederzeit einen klaren Überblick über den Status der Flächen bieten. 

  1. Be- und Entladen

Die Be- und Entladeprozesse zu optimieren, erfordert eine robuste Vorplanung und Echtzeit-Kommunikation. Arbeitsaufträge können im Voraus erstellt werden, um das Trailer-Beladen und -Entladen zu koordinieren und eine umfassende Übersicht über gebuchte Trailer zu geben. Eine App erleichtert die Kommunikation darüber, welche Einheiten auf das Schiff müssen, während ein Logbuch das Be- und Entladen an Rampen automatisch mit Zeitstempeln versieht und den Trailerstatus in Echtzeit aktualisiert. Erkennungssysteme geben ein Warnsignal, wenn der falsche Trailer beladen wird. Am Terminalausgang werden Lkw und Trailer identifiziert und die Ausfahrt wird für jene blockiert, die noch nicht vom Zoll abgefertigt wurden, Sicherheitskontrollen erfordern oder nicht der Abholordnung entsprechen. 

  1. Aufsicht und Analytik

Verbesserte Aufsichts- und Analysetools ermöglichen die Echtzeitverfolgung und -überwachung von Trailerbewegungen im gesamten Terminal. Zeitstempel werden in jedem Schritt erfasst, was ein Echtzeitbild der Trailerstandorte vermittelt. Ein digitaler Zwilling der Flächen, kombiniert mit Videoüberwachung, hilft dabei, Trailerbewegungen, Parksituationen, Diebstahl, Unfälle und Sicherheitsverletzungen zu identifizieren. In die Benutzeroberfläche integrierte Video-Feeds bieten einen Live-Überblick über die wichtigsten Terminalbereiche. 

  1. Planung und Management  

Die Smart-Port-Systeme unterstützen den Aufbau der digitalen Fläche auf umfassende und proaktive Weise. Jeder Aspekt der Terminalabläufe wird durch Technologie unterstützt und die Betriebsabläufe der digitalen Fläche können per Mausklick geändert werden. Effektive Planung und Management umfassen die Anpassung von Geschäftsvorgaben, wie z.B. Stichprobenkontrollen, sowie die Koordination von Schiffsankünften, Liegeplatzbuchungen und Abfahrten über Just-In-Time (JIT)-Systeme. Die Spurzuweisung, die Nutzung von SB-Kiosken und die Buchung von Ankunftsfenstern werden geplant, wobei automatische Vorschläge für die Flächenplanung auf Grundlage von Abfahrten, Volumen und verfügbarem Personal gemacht werden. Die Auftragsplanung umfasst das Laden, Organisieren und Temperaturprüfungen von Trailern und erlaubt sowohl automatisierte Vorschläge als auch manuelle Anpassungen. Pläne für das Verkehrsmanagement und die Fahrerkommunikation werden konfiguriert – mit Echtzeit-Display-Updates, die Logistikunternehmen und Fahrer*innen effizient leiten. 

Der Fahrplan für die digitale Transformation 

Obwohl die Vorteile von Smart Ports offensichtlich sind, kann der Weg zur digitalen Transformation komplex sein. Terminalbetreiber*innen müssen ein Gleichgewicht zwischen schnellen Erfolgen – wie der Verbesserung des Flächenmanagements und der Frachtvalidierung – und dem langfristigen Ziel eines vollständig integrierten digitalen Ökosystems finden. 

 

Ein praktischer Ansatz ist, mit einem allumfassenden Plan zu beginnen, der das Zielbetriebsmodell des Terminals umreißt. Dies sollte eine Bewertung der aktuellen Abläufe, die Identifizierung der wichtigsten Herausforderungen und eine klare Vision des zukünftigen Zustands umfassen. Mit diesem Fahrplan können Terminals Investitionen in Technologie priorisieren, sodass jeder Schritt nach vorne mit der Gesamtstrategie übereinstimmt. 

 

 

„Aus meinen Gesprächen in der Branche habe ich gelernt, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, den Betrieb von RoRo-Terminals zu verbessern. Man muss sich auf die betrieblichen Herausforderungen konzentrieren, maßgeschneiderte Lösungen entwickeln und mit allen Beteiligten im Ökosystem zusammenarbeiten. So lassen sich technologisch gestützte Betriebsmodelle entwickeln, die ihren Zweck erfüllen.“ 

Was kommt als nächstes?

Der Schritt hin zu fortschrittlichen Smart Ports bedeutet nicht nur die Einführung neuer Technologien. Es geht darum, die Betriebsabläufe neu zu denken, um den Anforderungen einer sich schnell verändernden Branche gerecht zu werden. Durch die Digitalisierung können Terminals die Effizienz steigern, Kosten senken und ihren Kund*innen besseren Service bieten. Der Schlüssel liegt in einem strategischen, schrittweisen Ansatz, der kurzfristige betriebliche Verbesserungen mit einer langfristigen digitalen Integration in Einklang bringt. Aus meinen Gesprächen in der Branche habe ich gelernt, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, den Betrieb von RoRo-Terminals zu verbessern. Man muss sich auf die betrieblichen Herausforderungen konzentrieren, maßgeschneiderte Lösungen entwickeln und mit allen Beteiligten im Ökosystem zusammenarbeiten. So lassen sich technologisch gestützte Betriebsmodelle entwickeln, die ihren Zweck erfüllen. 

 

Da sich die maritime Industrie weiterentwickelt, werden Trailer-Terminals, die in Smart-Port-Technologien investieren, gut positioniert sein, um zu gedeihen und die heutigen Herausforderungen bewältigen. 

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