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Nortals ESG-Spezialist Dirk Tangemann im Interview: „Wir wollen Unternehmen produktiver und regenerativer machen“
Dirk Tangemann ist seit dem 1. September 2024 als ESG Strategy and Transformation Leader bei der Nortal AG. Im Interview schildert er, was „ESG“ konkret für ihn bedeutet und welche Ziele er gemeinsam mit Nortal erreichen möchte. Und er verrät, welche ESG-Herausforderungen bei Unternehmen und Finanzdienstleistern derzeit am größten sind.
Über Dirk Tangemann
Dirk Tangemann ist seit September 2024 als ESG Strategy and Transformation Leader bei der Nortal AG. Er ist Diplom-Betriebswirt (European Finance & Accounting) mit einem MBA in Financial Services & Insurance. Er ist als zertifizierter „Consultant for Global Change“ Experte in den Bereichen Klimawandel, Biodiversität, systemischer und nachhaltiger Wandel von Geschäftsmodellen, regeneratives Leadership und ESG-Regulatorik.
Nortal: Dirk, du bist erst kürzlich als ESG Strategy & Transformation Leader bei der Nortal AG gestartet. Was bedeuten die drei Buchstaben E, S und G für dich konkret?
Dirk Tangemann: „Ganz allgemein steht ‚ESG‘ für ‚Environmental‘, ‚Social‘ und ‚Governance‘, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Wie genau das aussieht, ist natürlich individuell. Im ‚Environmental‘-Bereich muss ich als Unternehmen wissen: Was ist meine Wirkung auf die Umwelt und die Ökologie? Und welche Wirkung hat die Umwelt wiederum auf das Unternehmen? Hier geht’s zunächst einmal darum, diese beiden Fragen sichtbar zu machen und zu beantworten.“
Nortal: Was ist mit „Social“?
Dirk Tangemann: „Im sozialen Bereich steht für Unternehmen im Mittelpunkt, Brücken zu schlagen zwischen den eigenen ESG-Zielen, den Anforderungen an die Mitarbeiter*innen und deren Wertevorstellungen. Es ist wichtig, diese Dinge zu vereinbaren. Schließlich sind die Mitarbeiter*innen diejenigen, die eine ESG-Strategie umsetzen. Die soziale Verantwortung geht über traditionelle Kennzahlen hinaus. Im Mittelpunkt steht vielmehr die Frage, wie Unternehmen einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben können – etwa auf die Region, in der sie wirtschaften – und auf die Umwelt. Schlüsselbereiche sind Mitarbeiter*innenrechte, Arbeitsbedingungen, Gesundheit, Sicherheit, Weiterbildung, soziales Engagement sowie Vielfalt und Inklusion.
Nortal: Und was bedeutet „Governance“ für dich?
Dirk Tangemann: „Eine starke Governance-Struktur ist für mich die Grundlage für langfristige Stabilität und Wachstum eines Unternehmens, ausgeprägt in Transparenz und Verantwortung der Unternehmensführung nach innen und außen. Nortal ist hier ein schönes Beispiel. Es geht immer darum, folgende Fragen transparent zu beantworten: Warum machen wir das, was wir tun? Wie machen wir es? Und was ist der zugrundeliegende Ansatz? Ethik und Integrität spielen dabei eine ebenso große Rolle wie Offenlegung, Risikomanagement und Compliance.“
Dirk Tangemann, ESG Strategy and Transformation Leader bei der Nortal AG
„Ich bin davon überzeugt, dass der Finanzsektor eine entscheidende Rolle in der nachhaltigen Transformation spielt. Banken sind ein wichtiger Hebel. Und wir wollen Finanzdienstleister unterstützen, genau diese Rolle zu erfüllen – zum Beispiel durch die Dekarbonisierung von Kredit- und Anlageportfolios."
Nortal: Klingt so, als hättest du schon einige Erfahrungen in diesem Bereich gemacht. Was ist dein beruflicher Hintergrund?
Dirk Tangemann: „Ich habe etwa 20 Jahre Erfahrung im strategischen Management-Consulting – immer mit dem Ziel, eine nachhaltige Zukunft sowohl für Unternehmen als auch für Finanzdienstleister zu entwickeln und zu gestalten. Ich habe unter anderem Erfahrungen im Investment-Banking, in der Entwicklung von Strategien, in Nachhaltigkeitsinitiativen und im Immobiliensektor.“
Nortal: Du bist vor allem für die ESG-Beratung unserer (potenziellen) Kunden verantwortlich. Wie genau sieht dein Tätigkeitsbild bei Nortal aus?
Dirk Tangemann: „Grundsätzlich teilen unser CEO Martin Rebs und ich eine Leidenschaft für nachhaltige Geschäftsmodelle und digitale Transformation. Wir wollen Unternehmen produktiver und regenerativer machen. Für mich und mein Team geht es darum, eine ESG-Beratungseinheit aufzubauen, die maßgeschneiderte Lösungen entwickelt und umsetzt und gleichzeitig strategische Partnerschaften zu etablieren, um unsere Kunden ganzheitlich betreuen zu können. Wir reden hier schließlich nicht nur von Compliance, sondern davon, Unternehmen wirklich zukunftssicher zu machen und sie bei den aktuellen Herausforderungen zu unterstützen.“
Nortal: Welche Herausforderungen sind das?
Dirk Tangemann: „An erster Stelle stehen hier der Klimawandel und die digitale Transformation. Viele fragen sich, was der Klimawandel für das eigene Unternehmen bedeutet und welche Maßnahmen sie daraus ableiten müssen. ESG-Analysen werden immer wichtiger, etwa auch für Finanzinstitute, die Organisationen prüfen müssen, bevor sie ihnen Kredite geben. Für Unternehmen wird es in Zukunft herausfordernder, Investitionen anzuziehen oder Initiativen über Banken finanzieren zu lassen.“
Nortal: Und wo kommt Nortal ins Spiel?
Dirk Tangemann: „Unsere Aufgabe ist es, transparente und detaillierte Kostenstrukturen aufzubauen, Modelle anhand von Daten zu entwickeln und ESG-Risiken zu bestimmen, um etwa Geschäftsmodelle zu bewerten. Diese Modelle können dann Fragen hinsichtlich der Digitalisierung oder des Klimawandels beantworten und führen zu Veränderungen von Geschäftsmodellen und -praktiken. Ich bin davon überzeugt, dass der Finanzsektor eine entscheidende Rolle in der nachhaltigen Transformation spielt. Banken sind ein wichtiger Hebel. Und wir wollen Finanzdienstleister unterstützen, genau diese Rolle zu erfüllen – zum Beispiel durch die Dekarbonisierung des Kredit- und Anlageportfolios einer Bank. Dafür nutzen wir unsere Schlüsselkompetenzen: Branchenwissen, ESG-Expertise, Strategieentwicklung, Softwareentwicklung, Datenanalyse und KI.“
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