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Blockchain im Gesundheitswesen: estnische Erfahrungswerte

Im Jahr 2016 war die estnische Regierung auf der Suche nach neuen und innovativen Methoden für die Sicherung der Gesundheitsdaten aller 1,3 Millionen Einwohner. Die Entscheidung fiel auf die Blockchain.

Revolutioniert die Blockchain das Internet oder nicht? Die Antwort hängt davon ab, wen man fragt. Zweifellos lässt sich aber feststellen, dass die unter dem Namen Blockchain bekannte, unerschütterliche Distributed-Ledger-Technologie ihr Potential als Lösungsansatz für Situationen, in denen Datenintegrität das höchste Gut ist, unter Beweis gestellt hat.

Abseits der stürmischen Welt der Kryptowährungen suchen Entwickler und Investoren überall nach neuen Bereichen, in denen sie die Vorteile der Blockchain vollends ausspielen können. Das ist besonders oft in den Bereichen Finanzen, Logistik und elektronisches Urheberrecht der Fall. In die zweite Kategorie fällt auch das estnische Gesundheitswesen, besonders in Bezug auf die Sicherung der elektronischen Gesundheitsdaten der Patienten. Nichtsdestotrotz ist es ungemein schwer, praktische Nutzfälle zu identifizieren.

Als eines der technologieaffinsten Länder der Welt hat Estland den beispiellosen Schritt zur landesweiten Nutzung der Blockchain bereits vollzogen. Im Jahr 2016 hat die estnische E-Health-Foundation ein Projekt zur blockchaingestützten Archivierung der Gesundheitsdaten gestartet.

Estland nutzt als weltweit erstes Land die Blockchain auf Landesebene

„Wir nutzen die Blockchain als zusätzliche Schutzschicht, damit wir die Integrität aller Gesundheitsdaten garantieren können. Privatsphäre und Integrität haben beim Thema Gesundheitsdaten für die Regierung höchste Priorität und wir nutzen gern innovative Technologien wie die Blockchain um sicherzustellen, dass unsere Daten gut geschützt sind“, erläutert Artur Novek, der für die E-Health-Foundation als Implementation Manager und Architect agiert.

Dabei sind es nicht die Gesundheitsdaten selbst, die in der Blockchain gesichert werden, sondern die Protokolldateien, die alle in diesen Daten stattfindenden Datenverarbeitungsprozesse speichern. Gleichzeitig ist die Wahrung der Privatsphäre für Gesundheitsdaten nur eines der Ziele dieses Projekts. Diese lebenswichtigen Daten müssen sowohl gegen bösartige Hacker als auch gegen arglistige Insider geschützt werden.

Ein digitaler Wachhund

Auf der Blockchain basierende Ledger oder Archive können jeden Zugriff und jede Veränderung eines Datensatzes registrieren und mit einem Zeitstempel versehen. Dank der kryptografischen Hash-Funktionen bildet sich eine unveränderbare Prüfkette, die in dieser Form stets überwacht und geprüft werden kann. Außerdem wird so sichergestellt, dass stets die aktuellste Version des Protokolls genutzt wird.

In Estland selbst wurde der private digitale Ledger in den Ledger der E-Health-Foundation integriert, um die Gesundheitsdaten der Patienten zu registrieren und Änderungen aufzuzeichnen. Eines der Ziele war, in Echtzeit über die Integrität der verwahrten Daten informiert zu werden, damit die Administratoren sofort jegliche illegalen Aktivitäten erkennen und den potentiellen Schaden minimieren können. Grundsätzlich dient die Blockchain nicht nur als Abwehrmechanismus gegen potentielle Eindringlinge, sondern macht die Veränderung der Gesundheitsdaten unmöglich.

Das estlandweite Projekt wird immer noch ausgearbeitet, aber ich bin mir sicher, dass andere Länder, die bereits elektronische Gesundheitsdaten erheben und verwahren, ähnliche Maßnahmen ergreifen werden.

Nortal setzt sich dafür ein, die in Estland gemachten Erfahrungen in anderen innovativen und zukunftsgewandten Ländern  umzusetzen. Gern können Sie mich zu diesem Thema kontaktieren!

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